Frankreich und Deutschland arbeiten in Europa eng zusammen

Frankreich und Deutschland sind zwei Länder, die in Europa eng zusammenarbeiten. Der Elysee-Vertrag, der die Beziehungen zwischen den beiden Ländern regelt, bietet einen Rahmen für diese Zusammenarbeit. Frankreich und Deutschland ziehen es vor, ihre außenpolitischen Diskussionen innerhalb des EU-Zeltes zu führen. Seit 2021 gibt es ein gemeinsames Sekretariat für die deutsch-französische Arbeitsgruppe Grenzraum. Die Gruppe hat bereits erste Empfehlungen vorgelegt, die das Leben der Menschen verbessern sollen.

Deutsch-französische Zusammenarbeit auf der Grundlage des Elysee-Vertrags

Die deutsch-französische Zusammenarbeit auf der Grundlage des Elysee-Vertrags wurde am 22. Januar 1963 unterzeichnet. Zu dieser Zeit befand sich das internationale System im Umbruch. In der DDR war gerade die Berliner Mauer errichtet worden, und die Welt stand mit der amerikanisch-sowjetischen Raketenkrise am Rande eines Atomkriegs. Außerdem war dem Vereinigten Königreich gerade die Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) verweigert worden.

Der Vertrag beendete die jahrzehntelange Rivalität und legte den Grundstein für die deutsch-französische Zusammenarbeit. Der Vertrag wurde von Charles de Gaulle, dem französischen Staatspräsidenten, und Konrad Adenauer, dem westdeutschen Bundeskanzler, unterzeichnet. Beide Staatsoberhäupter wollten mit der Unterzeichnung des Vertrages das dauerhafte Engagement ihrer Länder demonstrieren.

Da der Aachener Vertrag in den Händen der Exekutive liegt, bedarf es des Drucks von außen, einschließlich des Bundestags und der Nationalversammlung, der Zivilgesellschaft und anderer Nichtregierungsorganisationen, um sicherzustellen, dass der Vertrag ordnungsgemäß umgesetzt wird. Darüber hinaus sind die beiden Parlamente dabei, eine gemeinsame parlamentarische Kammer einzurichten, die die Exekutive um Berichte über die Umsetzung des Vertrags ersuchen wird. Diese neue parlamentarische Kammer wird ein wertvolles Instrument für die strategische Vorausschau und die Analyse des großen Ganzen sein.

Das heutige globale System befindet sich in einem dramatischen Wandel. Die Außenminister beider Länder sind sich der großen Herausforderungen bewusst, vor denen die Welt steht: Russlands Einmarsch in der Ukraine, ein aufstrebendes China und ein kriegerisches Nordkorea. Sie sind sich auch einig, dass eine trilaterale strategische Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten mehr denn je erforderlich ist. Diese ungewöhnlichen Zeiten verlangen nach ungewöhnlichen Maßnahmen.

Die EU-Mitgliedstaaten ziehen es vor, außenpolitische Diskussionen innerhalb des EU-Zeltes zu führen

Die russische Invasion in der Ukraine hat die Sicherheitslandschaft in Europa verändert. In den letzten Wochen hat die EU beispiellose Schritte unternommen, um ihre Außenpolitik zu definieren. Dazu gehört auch eine erneute Konzentration auf die Rolle der EU in der Welt und ihre Rolle als geopolitischer Akteur.

Um die Kohärenz und Einheit in der Europäischen Union zu verbessern, sollten die Mitgliedstaaten das europäische Interesse sichtbarer machen. Dieses Interesse sollte als treibende Kraft und operative Richtschnur für das Handeln der EU dienen. Es ist zu beachten, dass das EU-Interesse über den nationalen Interessen der einzelnen Mitgliedstaaten steht.

Das derzeitige System der Entscheidungsfindung hat sich nicht als besonders effizient erwiesen. Darüber hinaus ist die Kohärenz der EU durch eine Vielzahl interner Krisen und das Auftreten mächtiger externer Akteure beeinträchtigt worden. Deshalb ist es wichtig, dass die Mitgliedsstaaten die Notwendigkeit einer effizienteren europäischen Außenpolitik erkennen. Zu diesem Zweck sollten sie Mehrheitsentscheidungen für alle Aspekte der EU-Außenpolitik einführen. Der derzeitige Vertrag lässt jedoch keine Mehrheitsentscheidungen für militärische Entscheidungen zu.

Der Beitritt der Türkei zur EU ist nicht unumstritten. Einige Mitgliedstaaten, wie z. B. Frankreich, haben sich gegen das Land ausgesprochen. Der französische Premierminister Jean-Pierre Raffarin und der Finanzminister Nicolas Sarkozy sind gegen die Idee einer Mitgliedschaft der Türkei.

Der derzeitige Prozess garantiert zwar keine Einstimmigkeit, bietet den Mitgliedstaaten jedoch die Möglichkeit, ihre Bedenken zu äußern. Der Vertrag bietet den Ländern die Möglichkeit, Entscheidungen an den Europäischen Rat zurückzuverweisen, der die letzte Entscheidungsinstanz ist.

Künftige Bedeutung des E3-Formats

Eine neue Initiative zur Bewertung der künftigen Bedeutung des E3-Formats ist im Gange. Ihr Ziel ist es, eine konstruktive politische Debatte zu fördern und umsetzbare politische Empfehlungen für eine sinnvolle E3-Zusammenarbeit zu entwickeln. Das Projekt wird von Chatham House und IFRI geleitet und von der Hanns-Seidel-Stiftung unterstützt.

In dem Maße, wie sich der strategische Kontext Europas verändert, wandelt sich auch die Rolle der E3. Die zukünftige Relevanz des Formats ist fraglich. Sein mangelndes Engagement mit anderen europäischen Partnern könnte seine Effektivität in der Zeit nach dem Brexit und der Pandemie in Großbritannien verringern. Die künftige Relevanz des E3-Formats wird von der Entwicklung der europäischen Politik abhängen. Da das Vereinigte Königreich, Frankreich, Deutschland und die USA versuchen, ihre Außenpolitik enger zu koordinieren, muss das E3-Format möglicherweise umgestaltet werden, um die EU einzubeziehen.

Die künftige Bedeutung des E3-Formats wird auch davon abhängen, wie sich die Beziehungen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich entwickeln. Wenn das Verhältnis zwischen den beiden konstruktiver wird, könnte sich das Vereinigte Königreich als Sprachrohr der EU als weniger notwendig erweisen. Alternativ dazu könnten Frankreich und Deutschland versuchen, das Vereinigte Königreich als Stimme Europas zu ersetzen.

Die Position des Vereinigten Königreichs in der EU hat sich zwar geändert, seine Prioritäten sind jedoch dieselben geblieben. Das Vereinigte Königreich ist bestrebt, die Beziehungen zu seinen Verbündeten wie Frankreich und Deutschland aufrechtzuerhalten. Es ist auch bestrebt, die Zusammenarbeit mit seinen Five-Eyes-Partnern, darunter die Vereinigten Staaten, Australien und Kanada, zu vertiefen. Das Vereinigte Königreich hat kürzlich die Führung bei der Ausarbeitung einer gemeinsamen Erklärung mit den anderen Mitgliedern der Five Eyes übernommen.

Deutsche Vorliebe für ein “flexibleres” Europa

Die Zukunft der Europäischen Union ist nicht in Stein gemeißelt, und es ist unklar, ob die deutsche Vorliebe für ein flexibleres Europa von Dauer sein wird oder nicht. Der Elysee-Vertrag wurde am 22. Januar 1963 unterzeichnet. Sein Ziel ist es, der EU ein höheres Maß an Flexibilität zu verleihen. Einige europäische Länder sind jedoch möglicherweise nicht bereit, die Idee eines flexibleren Europas anzunehmen.

Die derzeitige Unsicherheit ist ein Zeichen dafür, dass das deutsche Engagement in der Weltpolitik einer grundlegenden Neubewertung bedarf. Viele internationale Rahmenbedingungen ändern sich, und es ist dringend notwendig, dass Deutschland seine Außenpolitik entsprechend neu ausrichtet. Die bevorstehenden Wahlen werden eine neue Phase der deutschen Außenpolitik einläuten, und das Ende der “Ära Merkel” wird wahrscheinlich die Erwartungen an die Führungsrolle Deutschlands verändern.

Die deutsch-französische parlamentarische Versammlung, die sich aus 50 französischen und 50 deutschen Abgeordneten zusammensetzt, berät derzeit über die Schaffung eines “deutsch-französischen Wirtschaftskodex”. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Kodifizierung des europäischen Wirtschaftsrechts, und sie hat sich ein konkretes Ziel gesetzt – die Schaffung eines rechtsverbindlichen deutsch-französischen Wirtschaftskodex. Diese aktuellen Überlegungen gehen weit über das deutsch-französische Paar hinaus.

Obwohl das Vertrauen der Öffentlichkeit in die europäischen Institutionen nach der Covid-19-Pandemie stark gesunken ist, glauben viele Bürger immer noch an die Notwendigkeit einer stärkeren Zusammenarbeit. Aus der ECFR/YouGov-Umfrage geht hervor, dass die Meinungen der Wähler stark schwanken, und bei den Wahlen im Mai stehen fast 100 Millionen Wechselwähler zur Wahl.

Die GASP ist ein wichtiger Faktor für die künftige E3-Zusammenarbeit

Die deutsche Außenpolitik stützte sich traditionell auf die Integration in europäische Angelegenheiten und die transatlantische Zusammenarbeit, doch diese Strukturen wurden in den letzten Jahren auf die Probe gestellt. In vielen europäischen Staaten haben populistische Regierungen die Macht übernommen, und demokratische Prozesse stehen unter Druck. Darüber hinaus sind in vielen Regionen der Welt autoritäre Regime auf dem Vormarsch, und die strategische Rivalität zwischen China und den USA hat die multilateralen Beziehungen erschwert. Darüber hinaus hat sich der globale Süden zu einem Knotenpunkt neuer Akteure entwickelt. In diesem Kontext konnte die deutsche internationale Politik nicht mehr die zentrale Rolle spielen, die sie einst innehatte.

Die französischen Behörden sind bestrebt, die deutsch-französische Zusammenarbeit wiederzubeleben, was besonders wichtig sein wird, da Frankreich 2022 die rotierende EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird. Dies wird noch vor den Wahlen im April 2022 der Fall sein. Darüber hinaus wollen die französischen Beamten ihre Beziehungen zur NATO und zur EU festigen.

Es ist zwar klar, dass Deutschland und Frankreich ähnliche Interessen in Bezug auf ihr strategisches Engagement haben, doch müssen die Länder weiterhin über ihre eigenen Interessen hinausblicken, um eine umfassende und ausgewogene strategische Partnerschaft zu entwickeln. Diese Partnerschaft ist entscheidend für den Erfolg der strategischen Ziele Europas.

Die deutsche Außenpolitik sollte es ermöglichen, geografische Prioritäten zu setzen, ohne eine universelle Verantwortung zu übernehmen. Allerdings ist Deutschland in dieser Hinsicht weniger erfolgreich als andere Länder, als die EU. Das liegt daran, dass die Vorreiterrolle nicht unbedingt zu begeisterten Anhängern führt. Vielmehr sollte sie sich darauf konzentrieren, mittelfristig Interessenkonvergenzen zwischen den verschiedenen Partnern zu schaffen, die eine neue strategische Ausrichtung und eine aktive Positionierung ermöglichen können.

Angesichts der sich verschärfenden Rivalitäten zwischen den Großmächten muss die EU eine kohärentere strategische Position entwickeln und Allianzen mit neuen Partnern schmieden. Außerdem wird das multilaterale System durch Menschenrechtsverletzungen belastet. Trotz dieser Herausforderungen halten Deutschland und Frankreich an diesem multilateralen System fest.

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